Rehbrunft: Sechs Richtige zur Blattzeit
Die Rufjagd auf den Rehbock gehört zu den faszinierendsten Jagdarten. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie mit etwas Vorbereitung zum Erfolg kommen.
Tipp 1 – Der Startschuss
Die Alten schnitten sich früher ein paar Rotbuchenblätter zurecht und legten los. Heute gibt es mehr Systeme von Blattern (Buttolo, Rottumtaler, Weißkirchen & Co.) als gute Blattjäger. Es ist schwer, eine Empfehlung zu geben. Man nutze den, mit dem man gut zurechtkommt.
Am besten lässt man sich von einem erfahrenen Rehwildjäger einweisen, besucht einen Rufjagdkurs oder hört sich auf CDs ein. Und dann heißt es üben, üben und nochmals üben.
Tipp 3 – Tarnen & Täuschen
Zwar lösen Leiter oder Hochsitz weitestgehend das Windproblem, aber eigentlich gehört der Blattjäger in den getarnten Bodensitz. Denn welches Schmalreh fiept schon aus fünf Metern Höhe? Über optimalen Wind brauchen wir nicht zu reden. Im Feld oder an der Waldkante ist es zudem günstig, wenn man die Sonne im Rücken hat, da das Wild dann in die Sonne äugen muss.
Im Wald gilt folgende Faustregel: Den Bock ins Dunkle blatten. Das Sitzen auf einer Freifläche mit der Hoffnung, der Bock zieht aus dem schützenden Dunkel des Waldes hier heraus, klappt meist nicht.
Wichtig: Tarnung – Gesichtsschleier kann, Handschuhe müssen. Denn die hellen Hände haben schon so manchen Jäger beim Anheben des Fernglases oder der Waffe verraten.
Tipp 4 - Ruhig Blut
Bei kaum einer Jagd passieren so viele unvorhersehbare Dinge. Manchmal fliegt ein roter Schatten an einem vorbei, ein anderes Mal zieht der Rehbock unaufhaltsam spitz bis auf Tuchfühlung heran.
Jetzt heißt es Ruhe bewahren, keine hektischen Bewegungen machen – wer den Wind im Gesicht hat und dazu gut getarnt ist, hat den Vorteil auf seiner Seite. Spitz von vorne oder Trägerschuss sollte man besser vermeiden. Der König der Schüsse, der Blattschuss, ist immer noch die beste Wahl.
Tipp 5 – Waldgespenst
Tipp 6 – Geduld wird belohnt
Alles richtig gemacht – Waidmannsheil! Denn der alte Bock lässt sich Zeit – und den Jäger gerne warten. Nur der Anfänger zieht nach zehn Minuten weiter oder bleibt einfach sitzen.
Riecht der Einstand nach einem alten Bock oder kennt man „ihn“ schon vom letzten Jahr, dann blattet man vom Boden vor dem Hauptstand des Bockes, verkrümelt sich vorsichtig rückwärts und wartet, bis der Alte zwischen dem Platz, von wo man blattete, und dem, wo man jetzt steht, durchzieht. Eine halbe Stunde ist Pflicht, eine Stunde die Kür.
Text: Sascha Numßen, numssen@gmx.de, 0036 300 85 1071
Bilder: Agata Kaczowka - unsplash, Erik Karits - unsplash, Ivan Oleynikov - unsplash, Sascha Numßen